Fraunhofer-ZDD auf der MEDCICA 2023

Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum

Wie kann die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum durch patientennahe Diagnostik und Digitalisierung verbessert werden? Wie kann Diagnostik durch KI und Einbindung in digitale Ökosysteme Mehrwert für Patienten und Ärzte erzeugen? Wie können digitale Gesundheitsanwendungen durch eingebundene Diagnostik aufgewertet werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Fraunhofer Zentrum für Digitale Diagnostik - ZDD. Das ZDD bündelt die Kompetenzen mehrerer Fraunhofer Institute in IT, KI und Bioanalytik und stellt diese Partnern in der Diagnostik und Digitalen Gesundheitswirtschaft zur Verfügung. Expertinnen und Experten der Fraunhofer-Gesellschaft geben auf der MEDICA2023 in Düsseldorf vom 12. bis 16. November Einblicke in ihre aktuelle Forschung und beantworten am Fraunhofer-Stand E74 in Halle 3 Fragen zur Gesundheitsversorgung von morgen.

Im ländlichen Raum muss die ärztliche Versorgung neugestaltet werden: Laut einer Studie der Robert-Bosch-Stiftung werden in Deutschland bis 2035 etwa 11 000 Hausarztstellen unbesetzt sein, fast 40 Prozent der Landkreise droht die hausärztliche Unterversorgung. Deswegen entwickelt das Fraunhofer-Zentrum für Digitale Diagnostik unter Mitwirkung mehrerer Fraunhofer-Institute Lösungen für dünn besiedelte Gebiete. Damit sollen Ärzte und Fachpersonal entlastet und frühzeitige Diagnosen mit einer guten Patientenversorgung ohne weite Anfahrtswege gewährleistet werden.
Eine Entlastung soll unter anderem durch den Einsatz von Home Monitoring Devices und Wearables erreicht werden. Für die Pflege chronischer Wunden werden im Projekt »KISMADI« digital vernetzte Wundauflagen entwickelt. Mit Hilfe eines neuartigen KI-gestützte Diagnostikverfahrens im Wearable-Bereich können unnötige Eingriffe vermieden werden. Des Weiteren verfolgt das Projekt »RespiVir« den Ansatz, gegenüber herkömmlichen Tests einen Mehrwert über die Verbreitung von Krankheiten zu liefern. Eine neuartige Kombination von diagnostischen Verfahren und KI-gestützte Auswertungen ermöglicht hierbei eine schnelle Aussage über die tatsächliche Infektiosität von getesteten Personen.
Die Datenströme aller diagnostischer Verfahren sollen über eine App in einem Digitalen Ökosystem zusammengeführt werden, welches im Projekt »Neighborhood Diagnostics« entwickelt wird. Zudem bilden vollautomatisierte Gesundheitsstationen mit variablen Testkits eine wesentliche Säule dieses Digitalen Ökosystems und können weitere Aufgaben von Arztpraxen und Gesundheitslaboren übernehmen. Auch der gesicherte Datenfluss von medizinischen Prozessen und deren Ergebnissen ist für eine effiziente Behandlung unerlässlich. Das Projekt »SODIAPH« trägt mit der Untersuchung von Datenbrüchen in Patientenpfaden dazu bei, die gezielte Übertragung von sensiblen Daten sicherzustellen.
Der gesamte Prozess von der Probenahme bis zur digitalen Entscheidungsunterstützung wird im Fraunhofer-Zentrum für Digitale Diagnostik abgedeckt. Die Erprobungsphase startet zunächst in der Modellregion Brandenburg mit dem Fokus auf der Versorgung der ländlichen Bevölkerung. Das Konzept soll sukzessive auf alle Bundesländer ausgeweitet werden.

Wenn Sie Fragen haben oder Anknüpfungspunkte sehen, sprechen Sie uns gern an! Wir stellen Ihnen die laufenden Projekte und Programme vor und freuen uns auf den Austausch. Das Fraunhofer-Zentrum für Digitale Diagnostik finden Sie vom 12. bis 16. November auf der #MEDICA am Fraunhofer-Stand in Halle 3, Stand E74 

Mehr Infos zum Stand und weiteren Fraunhofer-Austellern finden Sie hier: https://s.fhg.de/MEDICA2023